Geduld

Geduld... Von der brauchen wir grad jede Menge. Also wenn jemand was abzugeben hat: Her damit! Ich melde mich mal mit einem Gasteintrag. Ich bin Martina, Danis Frau. Seit 2008 an seiner Seite und seit 2012 mit ihr Verheiratet. Mutter unserer 2 wunderbaren Kinder.

Heute bin ich wieder mal im Unispital bei Dani. Seit einiger Zeit stagniert sein Zustand nun leider wieder. Die Entzündung ist zwar mal etwas zurück gegangen, aber alles in allem bleibt sein Zustand eher gleich. In der letzten Woche hatte er nun zusätzlich einen schmerzhaften Blähbauch, der ihm das Essen wieder unmöglich gemacht hat. Zeitgleich ist auch die Energie wieder zurück gegangen. Der Gang zur Toilette ist wiederum mit starker, körperlicher Anstrengung verbunden und manchmal mögen ihn seine Beine nicht mehr tragen. Aber Dani leistet wahnsinniges! Die Krankheit zehrt an ihm und doch bleibt er stark. So stark er auch kann!  Auch wenn er das selbst im Moment nicht glauben kann, so geschwächt wie er momentan ist.  Aber er ist ein echter Kämpfer, ein echter Held! Mein Held, unser Held! Ich bin unglaublich stolz auf ihn.

Es ist ein Auf und Ab. Mal gehts etwas besser, mal wieder schlechter. Die Aussichten machen leider auch nicht so viel Mut im Moment. Keiner weiss, wie lange die ganze Geschichte dauern wird. Wie lange Dani hier noch in diesem Zimmer sein muss. Wann er seine Kinder wieder in die Arme schliessen kann. 

 

Doch die Hoffnung stirbt zuletzt!

 

Ich glaube von ganzem Herzen daran, dass Dani es schaffen wird. Er ist nicht alleine. Ich und wir alle helfen ihm seine Last zu tragen so gut wie es irgendwie geht. 

Wir skypen oft mit Dani wenn es seine Energie zulässt. Die Kinder freuen sich immer sehr, ihren Dädi zu sehen. Auch wenn es nur kurz  ist und Skype manchmal nicht so gut funktioniert. (Also wer ein besseres Programm zum Videotelefonieren kennt, her damit.) Sie Plappern  und Singen dann ihrem Dädi was vor. Fragen ihn ob er denn wisse, wo die rosarote Trinkflasche hingekommen sei, die sie nach langem Suchen noch immer nicht gefunden haben, usw. Sie lieben ihren Dädi über alles und auch wenn sie ihn nicht besuchen dürfen, ist und bleibt er ein wichtiger Teil ihres Lebens. 

 

An diesem Mittwoch Nachmittag Anfang Dezember, als ich mit Dani nach Basel fuhr und durch den Park zum Unispital lief, schaute ich zu den Fenstern hoch. Zu dem Zimmer, wo Dani im Sommer für etwas mehr als 4 Wochen für die Transplantation sein musste. Ich musste daran denken und war froh, dass er nur eine Nacht für die Untersuchung am nächsten Tag bleiben müsste.

 

Nun, 5.5 Wochen später sitze ich hier in genau diesem Zimmer und schreibe diese Zeilen. Es ist schwer, es ist sehr schwer und es lohnt sich nicht nach dem Sinn, nach dem Warum zu Fragen. Wir machen weiter! Dani macht weiter! Wir haben ein tolles Umfeld, dass uns immer wieder Kraft gibt, weiter zu machen. Wir haben zwei wunderbare Kinder, die so tapfer und stark mit der ganzen Situation umgehen. Wir glauben fest daran, dass Dani eines Tages das Spital verlassen kann und zu uns nach Hause kommt.  Zu seiner Familie, zu seinen Kindern von denen er sich nur für eine Nacht verabschieden konnte... 

 

Ich selber versuche alles irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Der Ausnahmezustand vom Dezember wird langsam zum Dauerzustand. Ich probiere 1 bis 2mal die Woche hier nach Basel zu kommen und finde meinen Ausgleich unter anderem im Kangatraining unterrichten. Der Sport und die Arbeit mit den Müttern und ihren Babys gibt mir Kraft und Energie. Natürlich geben mir unsere Kinder auch immer wieder viel Mut und Hoffnung! Auch wenn sie manchmal anstrengend sind. Gerade die Kleine ist im Moment ein richtiger Wirbelwind. Trotz allem haben wir es jetzt doch noch geschafft, ihre Skis und Skischuhe zu mieten. Vor allem die Kleine freut sich riesig aufs Ski fahren und wir wollten ihr dies doch geben.   Ich hoffe, wir schaffens dann auch  ein paar Mal drauf zu stehen.  Manchmal fällt  auch mir  alles schwer und ich wünschte mir für die Kinder  und für uns mehr Normalität, mehr Unbeschwertheit. Jeder kennt die kleinen Probleme des Alltags, über die wir uns manchmal tierisch aufregen können. Genau die wünsche ich mir manchmal zurück!  

Ich habe Dani versprochen immer für ihn da zu sein, in Guten wie in Schlechten Zeiten, und ich würde ihm das auch Heute noch versprechen. 

Was auch geschehen wird, ich werde immer da sein!

 

Ich liebe Dich mein Schatz!