Die Krankheit verhielt weiter ruhig und da unser Familienalltag mit dem Pendeln (wir lebten damals noch in Obwalden und ich arbeitete in Schattdorf) auch nicht viel Ressourcen übrig ließ, versuchten wir die Krankheit in den Hintergrund zu stellen und uns davon nicht das Leben kontrollieren zu lassen.
Also genossen wir unser Leben als kleine Familie und irgendwann standen wir vor der Frage ob aus der kleinen Familie vielleicht eine etwas größere werden sollte. Ich erinnerte mich an eine Aussage des Arztes, "lassen Sie die weitere Familienplanung mal vorläufig sein".
Aber wieso sollten wir warten. Uns geht's jetzt gut und der Zeitpunkt wird nie gut sein. Wieso warten, wenn sich die CLL irgendwann verschlimmert ist's dann auch zu spät.
Wir entschieden uns, im hier und jetzt zu leben und uns nicht von der Krankheit unnötig bevormunden zu lassen. Ein sehr weiser Entscheid, wie sich später herausstellen wird.
Etwa zum selben Zeitpunkt teilte uns der Vermieter mit, das wir, aufgrund der Betriebsübernahme durch seinen Sohn, unsere Wohnung verlassen müssen. Diese Nachricht war nicht weiter schlimm für uns, da das ewige Pendeln mit Familie für uns inzwischen keine glückliche Lösung mehr war. Zudem arbeitete meine Frau inzwischen in Stans, womit sich der Kanton Uri als neue Heimat nun bestens anbot.
Also zogen wir im Spätsommer mit Kind und Kegel nach Schattdorf. Womit das Pendeln für mit ein Ende hatte und somit auch mehr Zeit mit unserem Sohn verbringen konnte.
Kurz nach dem Umzug erfuhren wir, dass wir unser Sohn bald ein kleines Geschwister haben wird. Wir freuten uns sehr über diese Neuigkeit.