Spitalbericht 12.4.2018

 

Heute musste ich wieder im Kantonsspital Luzern eintreten,genau an meinem 31. Geburtstag. 

Es sind jetzt genau drei Wochen vergangen, seit dem letzten Zyklus. Die Medikamente sind um einiges heftiger als die Vorhergegangenen. Die erste Woche habe ich noch einigermassen gut überstanden, in der zweiten Woche überfiel mich eine starke 

Müdigkeit und Antriebslosigkeit, nach drei Tagen wurde es dann wieder besser. Das war die Woche vor Ostern. Durch die starken Medikamente sanken

meine Blutwerte sehr stark ab. Vorallem die Thrombozyten (Blutplättchen, welche für die Gerinnung zuständig sind), die etwa sieben Tage überleben,

sanken ab, da meine Blutbildung lahmgelegt wurde.

Der Arzt wollte mich deswegen am Karfreitag nochmals sehen. Und die Werte nahmen bedenkliche Ausmasse an. Deshalb durfte ich dann am Ostersonntag morgens 

nochmals hin. Die Werte waren tatsächlich noch tiefer gesunken ( < 10 statt wie normal 150-450). Somit beschloss der Arzt mir am Sonntag morgen Thrombozyten zu 

verabreichen zu lassen. Diese wurden in Luzern bestellt und kamen mit dem Taxi ins Spital nach Altdorf. Ich durfte in Zwischenzeit nach Hause. Kaum hatten wir

mit dem Osterbrunch begonnen, läutete das Telefon. Die Thrombos waren angekommen. Ich genemigte mir noch was von den Leckerein auf dem Tisch und fuhr ins Spital

Es war ja Sonntag und darum musste ich mich im Notfall melden. Da ich aber eigentlich kein Notfall war, musste ich eine ganze Stunde warten, bis ich auf die

Station konnte, wo mir die Thrombos verabreicht wurden. Die Infusion dauerte ca. 1 Stunde, danach musste ich nochmals eine Stunde warten um  

nochmals die Blutwerte bestimmen zu lassen.

Die Werte waren leicht angestiegen und ich durfte pünktlich eine Stunde nach dem Dessert nach Hause. Zum Glück hatten sie noch etwas Glace für mich aufgehoben.

Auf  Grund der starken Schmerzen in meinem Kreuz, wusste ich, dass die Blutbildung wieder eingesetzt hatte.

Da ich aber nun schon mehrere Tage auch an Kopfschmerzen litt, meldete ich das dem Arzt. Der wollte auf Nummer sicher gehen und meldete mich

für ein MRI an. 

Kleine Info für alle die einen Venenkatheter haben: Achtet darauf, wie die Handhabung damit ist. Meine Feststellung war, das sich viele damit

schlecht auskennen und dann der Katheter verstopft.

Der Assistent im MRI hat den nach der Gabe des Kontrastmittels nicht geblockt (wenn keine Infusion fliesst, müssen die Leitungen mit einem speziellen Mittel

geblockt werden, damit der nicht verstopft) und auch die Klemme, auf der draufsteht "max. 5 sec" einfach zugeklemmt gelassen.

Also ging ich runter in die Onko, wo ich mich ja auskenne. Dort wurde dann mein Katheter wieder geblockt und die Klemmen geöffnet.

Meine Frau und die Kinder machen die schwere Zeit der Therapien super mit. Es ist aber im Alltag doch recht schwer, da einfach kein regelmässiger Tagesablauf möglich ist.

Mal ist meine Frau am arbeiten, dann bin ich wieder im Spital oder es geht mir nicht gut und schaffe es kaum aus dem Bett. Es ist nicht einfach, das alles unter einen Hut zu kriegen. Aber wir machen das Beste daraus!

Ich geniesse aber die gewonnene Zeit, die ich mit den Kindern verbringen kann. Ich kann viele kleine Fortschritte miterleben, die andere Väter nicht können.

 

So gehen 3 Wochen schnell vorbei und der zweite Zyklus stand an. Die Antikörper konnten mir nun in Altdorf verabreicht werden. 

Somit muss ich eine Nacht weniger in Luzern bleiben. Die Antikörper vertrage ich sehr gut, nur das Mittel gegen die Nebenwirkungen macht sehr müde.

 

Am Morgen meines Geburtstags musste ich mich schon wieder von meiner Familie verabschieden. Ich kam wieder ins selbe Zimmer wie beim letzten mal.

Das Personal auf  12 West ist wirklich sehr freundlich.  Am Nachmittag kam dann noch der Arzt vorbei und erklärte mir nochmals genau, was gemacht wird und was das Ziel davon sei.

Da unser Sohn in dieser Woche noch die Spitzenblatern bekam, löste das bei den Ärzten ein wenig Kopfzerbrechen aus.

Die Spitzenblatern sind hochansteckend und ich war stark Immungeschwächt. Eine nicht ganz so optimale Kombination also. Nach einer weiteren Blutentnahme für weitere Tests, wurde dann entschieden, mich passiv zu Impfen. Das erste Medikament wurde schon angeschlossen und 

musste nun 12 Stunden durchlaufen. Danach wurde der Impfstoff verabreicht.

Dies geschah am morgen um 04:30h. Da ich aber während der Verabreichung ständig überwacht werden musste, konnte das nicht die Nachtschwester 

übernehmen. Also wurde ich mit Bett und Infusion vom 12. in den 1. Stock gebracht, wo sich der Aufwachraum befindet. Dort wurde ich verkabelt und die Impfung angeschlossen.

Zufällig arbeitete dort der Bruder eines ehemaligen Schulkollegen (diä cheibä Ürner sind uberall!). Die Impfung verlief ohne Komplikationen und ich wurde wieder in mein Zimmer gebracht.

Der Arzt erklärte mir noch was ich Zuhause beachten müsse. Ich dürfe nicht im selben Zimmer schlafen wie die Kinder, Hautkontakt minimieren, Hände häufig desinfizieren.

Am Abend dann musste ich nochmals in den Aufwachraum da die Impfung aus zwei Teilen bestand. Diesmal durfte ich selber laufen. ;-)

Die Impfung wurde aber nicht über den Katheter gegeben, sondern es wurde ein seperater Anschluss gelegt. Blöderweise hatte ich dem Pflegefachmann am 

Morgen gesagt er könne den Anschluss der Impfung entfernen, denn wir wussten damals beide nichts von der zweiten Impfung. 

Auf ein Loch mehr kommt's auch nicht mehr an.

Durch die ganzen Abkärungen und die darauf folgenden Impfungen verzögerte sich natürlich der ganze Fahrplan und ich musste noch eine Nacht länger bleiben.