Doch leider kam alles anders!
Am 30.11.2018 nach dem Mittag spürte ich plötzlich, dass ich nichts mehr essen kann und auch das trinken von Tee und Wasser bereitete mir plötzlich stark mühe.
Da ich am Montag sowieso eine Kontrolle in Basel hatte, ich mich aber nicht besser fühlte, fuhren mich dann meine Eltern.
Die Ärztin nahm da Problem sofort ernst und verordnete sofort ein CT des Darms.
Dabei stellt sich dann rasch raus, dass es sich um eine GvHD des Darms handeln könnte.
Allerdings würde dazu dann noch möglichst schnell eine Darmspiegelung von nöten sein.
Mit diesen Infos durfte ich dann nochmals nach Hause, aber mit essen und trinken wars für mich vorbei.
Für die Darmspiegelung musste ich dann vom Mittwoch abends bis Donnerstag wieder nach Basel, um eine komplette Entleerund dessen vornehmen zu können.
Also, ich hatte seit Sonntag nichts mehr gegessen und nun werden noch alle Nährstoffe usw aus mir rausgespühlt.
Und unseren Kindern haben wir gesagt, dass ich nur eine Nacht im Spital bleiben muss.
Doch schon am Mittwoch abend teilte uns die Ärztin mit, dass es sich um mehrere Wochen handeln könnte, falls es sich wirklich um eine GvHD handeln würde.
Mehrere Wochen, so kurz vor Weihnachten, diese Nachricht warf mich schon das erste Mal aus der Bahn. Was wird mit den Kindern, so plötzlich ist Dädi wieder im Spital, auf unbestimmte Zeit, keine Ahnung was uns erwartet. Wieder einmal schlechte Nachrichten vor Weihnachten, es warf uns wieder mal alle aus der Bahn.
Und zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht mal, wie tief ich in diesen Wochen noch fallen werde.
Also wurde ich wieder stationär aufgenommen. Gegessen habe ich seit nun 6 Tagen nichts mehr, auch getrunken habe ich fast nichts mehr. Meine Kraft nimmt von Tag zu Tag ab. Da ich auch noch kein Katheter bekam, konnten mir auch keine Nährstoffe zugeführt werden.
Erst am Montag wurde mir dann der Katheter gelegt und am Dienstag bekam ich dann die Beutelnahrung verabreicht. Das heisst, ich habe 9 Tage nichts gegessen und Flüssigkeit nur über Kochsalzlösung bekommen.
Mein Körper war am Ende, Ich hatte min 8 kg abgenommen und konnte nur mit höchster Anstrengung alleine auf die Toilette. Körperpflege war nahezu unmöglich alleine.
Der Durchfall war mindestens 6 mal täglich und verbunden mit Magenkrämpfen und körperlicher Erschöpfung.
Mein Körper war so am Ende, sowas hatte ich noch nie erlebt, und ich wusste sehr oft nicht, wie lange ich diesen Zustand noch mitmachen kann, oder ob mich die Erschöpfung mal einholt.
Das schlimmste am ganzen, war, dass mehrere Wochen keine Verbesserung in Sicht war. Jeden Tag dasselbe.
Dann kam eines Tages der Supergau, der mich restlos an die Grenze brachte.
Es war an einem trüben Tag kurz vor Mittag, als die Ärztin noch zu Visite kam.
Am Tag zuvor wurde das zweite CT des Darms durchgeführt, um die Entwicklung zu beobachten.
Natürlich habe ich gespührt, dass es mir nicht wirklich besser ging.
Die Worte der Äztin waren aber in dieser Situation vernichtend für mich.
Folgende Situation:
Im CT sieht man eher eine Veschlimmerung der GvHD. Medikamentös dürfen sie mir nicht mehr verabreichen, da es sonst für den Rest des Köpers zu gefährlich wird.
Das lässt für mich zwei optionen offen:
1. Mein Körper kriegt irgendwie die Kraft zusammen um den Scheiss jetzt selbst zu managen. Hab ja grad soviel Ressourcen
2. Was wenn`s mein Körper nicht mehr alleine Schaft!!! Irgendwann ist doch dann Schluss
Diese Situation liess mich sprichwörtlich zusammenbrechen und es mussten schnell meine Frau und die Psychologin zur Stelle. Ich für mich war am Ende, es ging nichts mehr, Ende der Fahnenstange
Wie soll ich eine solche Situation, ohne eigene Energie und ohne zu wissen, ob die Situation Wochen, Monate oder weiss Gott wie lange durchalten. In einem Isolationszimmer, mit Durchfall und kaum der Kraft, selber von der Toilette aufzukommen. Ich wusste es nicht.
Dieses Jahr 2018 gibt mir noch den Rest
Alle Ärzte geben mir Hoffnung und sprechen von einem Marathon, den ich durchzustehen habe, doch wie lange ist der, Scheissegal, ich werde auch den noch beenden, selbst wenn ein Iron Man daraus wird.