Mein kleines Reich

Heute gibt's nicht viel zu berichten, was eigentlich auch gut ist. Ich habe dank Pharma tief und fest geschlafen (nicht mal mein Kollege konnte mich mehr wecken). Nach der morgendlichen Radtour gab's Frühstück.

Danach machte sich schon die Langeweile breit. Zum Glück gibt's Heute viele Möglichkeiten, zur Unterhaltung, außerdem machen sich die Medikamente schon langsam durch zunehmende Müdigkeit bemerkbar, oder vielleicht das ständige nichtstun und Essen, was übrigens immer noch sehr gut geht.

 

Die Chemotherapie wird morgen abgeschlossen und bis jetzt läuft gemäss Ärzten alles nach Plan. 

Ich bleibe zuversichtlich dass sich die "neuen" Stammzellen dann gut einnisten und schnell wieder anfangen Blut zu erzeugen. Auf jeden Fall werden das 2-3 schwierige und entscheidende Wochen für mich und die ganze Familie.

 

Wer mal schauen möchte, wie ich hier so lebe, dem stelle ich hier jetzt mal meine Räumlichkeiten vor (aus reiner Langeweile)

 

Das Zimmer sieht aus wie ein normales Spitalzimmer, allerdings mit einigen Unterschieden. Es verfügt über eine Lüftung mit speziellen Filtern die auch ständig leichten Überdruck erzeugt, damit beim öffnen der Türen keine Bakterien o. Viren reinströmen können. Deshalb ist die Besucherzahl auch auf max. 3 Personen auf einmal begrenzt. Zudem lassen sich die Fenster nicht öffnen.

Bei der Dusche und dem Lavabo sind spezielle Filter verbaut. Das Hahnenwasser soll ich nicht konsumieren.

Zum Duschen habe ich eine antibakterielle Seife und zum Zähneputzen eine extraweiche Bürste und anschliessend eine Mündspülung.

Zahnbürste und Filter werden wöchentlich ersetzt. 


Mein kleines Büro, von wo ich euch schreibe

Mein sich selbst auffüllender Kühlschrank mit Getränken und Nervennahrung (ich weiss, etwas fehlt!!)


Und am wichtigsten, meine Motivationswand!