Schock, heute morgen liess sich mein Handy nicht einschalten! Ich hatte es nicht eingesteckt über Nacht, wohl der Akku leer. Doch auch nach längerem Laden machte es keine Anstalten je wieder anzuspringen.
Da ich aber im Moment doch froh wäre, mit der Aussenwelt zu kommunizieren, ging ich auf Spurensuche (Zeit war ja vorhanden).
Ich forstete mich eine wenig durch Internet-Foren, wo das Problem bekannt war und ich somit auch Lösungsvorschläge. Nach einem Reset durch eine spezielle Tastenkombination erwachte das Handy wieder zum Leben. Somit kann ich jetzt auch wieder Fotos machen.
Da bei mir im Moment sonst nicht mehr soviel passiert, die Kontrollen sind durch und die Chemo verläuft bis anhin gut, habe ich gedacht, ich stelle euch mal meinen treuen Wegbegleiter der nächsten Wochen vor:
Kollege Infusionsständer begleitet mich während ca 21h am Tag. Ich gebe zu, er sieht nicht sonderlich beruhigend aus, aber man gewöhnt sich dran.
Ich erkläre euch jetzt ein bisschen, was der so alles kann.
Oben rechts sind immer 3 Kochsalzlösungen bereit, da der Katheter immer leicht durchströmt werden muss, auch wenn gerade keine Medikamente verabreicht werden, damit er nicht verstopfen kann und dieser hat 3 Anschlüsse.
Oben links kommen dann die Medikamente, welche dann teils parallel oder separat reinfliessen können.
Die Kochsalzlösungen und Medikamente werden durch die Infusomaten (oder so) mit der richtigen Durchflussmenge und dem korrekten Druck zu mir gepumpt.
Sie überwachen den Druck und bemerken auch Luftblasen. Bei Fehlfunktionen machen sie sich deutlich auf sich aufmerksam. Das kommt zum Glück nicht so oft vor.
Von den Infusomaten werden die Mittel dann zu den Ventilen gepumpt. Wenn eine Medikament leer ist und gewechselt werden muss, geschieht alles darüber. Somit müssen die Pflegefachleute nicht an meinen Katheter hantieren. Was die ganze Sache über längere Zeit doch schon viel angenehmer gestaltet, vor allem in der Nacht.
Zusätzlich können über diese Ventile einfach noch zusätzliche Medikamente (z.B bei Übelkeit) dazu gegeben werden. Von den Medikamenten gegen Übelkeit nehme ich auch gerne mal was, denn sie wirken bis jetzt sehr gut.
Am Schluss werden die Mittel über den Katheter in den Blutkreislauf gebracht, wo sie ihre Arbeit verrichten.
Die drei Anschlüsse, werden in einen Schlauch geführt, welcher aber Intern immer noch unterteilt und enden an Unterschiedlichen stellen.
Das alles schaut aber schlimmer aus als es ist und nur so können diese Medikamente auch verabreicht werden.
Jeden Morgen werde ich dann für ca. 3h vom Kollegen getrennt. Damit in dieser Zeit kein Blut in die Leitungen zurückfliesst und dort gerinnen könnte, müssen alle Leitungen mit einem Mittel befüllt werden, das dies verhindert.
Ich geniesse, so gut es geht, die Zeit jetzt, wo's mir gut geht. Denn sobald die Blutwerte dann für 2-3 Wochen in den Keller verschwinden, wird sich natürlich auch mein Zustand verschlechtern . Am Mittwoch ist die Transplantation und keiner kann sagen wie stark mein Körper darauf reagiert.
Aber ich bin zuversichtlich, denn bis jetzt hat er sich von allen Therapien schnell und gut erholt.