Freigang

Heute standen wieder Kontrollen an. Am Morgen musste ich nüchtern zum PET/CT. Bei dieser Untersuchung wird leicht radioaktiver Zucker gespritzt, der sich dann innerhalb einer Stunde im Körper verteilt. Während dieser Zeit musste ich ruhig in einem abgedunkelten Raum liegen. Danach wird zuerst ein normales CT gemacht und in der gleichen Maschine mit einer PET-Kamera (Positronen-Emissions-Tomografie) die Verteilung des Zuckers im Körper sichtbar gemacht.  In den Zellen mit höherem Stoffwechsel reichert sich mehr Zucker an, was dann auf den ausgewerteten Bildern als intensiv gefärbte Zone sichtbar wird.

Für diese Untersuchung wurde ich mit dem Taxi in ein externes Zentrum gefahren, da im Haus alles ausgebucht war.

Die Untersuchung verlief Problemlos (war auch schon mein 4. PET) auf den Bildern wurde wieder festgestellt, dass der Fleck auf der Lunge, welcher im Ende Mai schon da war und durch eine Punktion als nichts schlimmes abgehakt wurde, immer noch da ist. Um was es sich genau handelt konnte mir keiner sagen. Nach Rücksprache mit den Infektiologen bekomme ich jetzt vorbeugend ein Mittel gegen Pilzinfektionen. Aber zum guten Glück wurden keine neuen Lymphome gefunden. Puuh!!!

 

Am Nachmittag war noch der Check beim Zahnarzt, Auch hier scheint alles gut zu sein. Ich muss danach im ersten Jahr alle 3 Mt zur Zahnkontrolle, da durch die SZT die Schleimhäute sehr stark leiden.

Nach  diesen zwei Tagen wurde wahrscheinlich so ziemlich alles an mir gecheckt und zum guten Glück ist alles soweit in Ordnung dass die SZT durchgeführt werden kann.

 

Daraufhin kam die Oberärztin und erklärte mir den weiteren Verlauf der Therapie. Ich bekam eine Kopie des Fahrplans mit den Medikamenten, die in den nächsten 5 Tagen durch die drei Schläuche in meinen Körper gepumpt werden.

 

Dies und die Tatsache, dass niemand genau weiß, wohin die Fahrt führt, hat mich danach übermannt.  Es ist eine Fahrt ins ungewisse und ich bin nur der Beifahrer.

Es gibt Momente, in denen ich am liebsten die Tür aufmachen würde und rausspringen aus diesem Auto. 

Leider ist das keine Option. Ich bleibe sitzen und schnalle mich an.

 

Die bevorstehenden Wochen machen mir Angst. Ich kann nur hoffen, dass alles gut geht und ich bald wieder meine Familie in die Arme schließen kann.

 

Zum Glück hat meine Frau immer ein Zitat bereit.